Wer heute nach einem Wort oder einer Erklärung sucht, schlägt nur noch selten das Lexikon auf – stattdessen wird die Online-Suchmaschine konsultiert. Auch nach Firmen suchen die meisten mittlerweile online. Ganz egal, ob sie Kontaktdaten benötigen, Produktdetails wissen wollen oder Vergleiche anstellen. In den meisten Fällen geschieht dies mit der Suchmaschine Google. Das Ziel von Marken und Firmen lautet daher, in Googles Ergebnisliste möglichst weit oben zu stehen.
Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn darüber entscheiden zahlreiche Google-Ranking-Faktoren wie beispielsweise eine hohe Benutzerfreundlichkeit, eine schlüssige URL-Struktur, relevanter, gut aufbereiteter und regelmäßig erneuerter Content oder ein sauberes Backlink-Profil. Du stellst dir nun die Frage: Hat auch die Domain direkten Einfluss auf das Google-Ranking? Muss eine Domain SEO-optimiert sein? Und welche Domains finden Suchmaschinen gut? Wir geben Tipps rund um den Domainnamen und SEO.
Über 200 verschiedene Ranking-Faktoren
Es gibt über 200 verschiedene Google-Ranking-Faktoren, die darüber bestimmen, ob deine Website in den Ergebnissen vorne erscheint oder nicht. An diesen wird auch ständig gearbeitet, sodass Google in regelmäßigen Abständen Updates veröffentlicht. Dabei verhält es sich wie beim Coca-Cola-Rezept: Manche dieser Faktoren sind – genauso wie gewisse Zutaten des Getränks – bekannt und können somit bei einer Optimierung berücksichtigt werden. Andere sind wiederum geheim. Damit stützt Google nicht nur seine Monopol-Stellung als Suchmaschinen-Gigant, sondern will Manipulationen verhindern. Das heißt auch: Faktoren, die nicht offiziell bestätigt wurden, unterliegen damit ständigen Spekulationen. Und hierzu zählt auch der Domainname.
Einprägsam und einzigartig
Ein neuer Firmenname will gut überlegt sein, schließlich soll er klar, einprägsam, einzigartig, unmissverständlich und gut aussprechbar sein. Es geht also um einen Begriff mit einem hohen Wiedererkennungswert, der gleichzeitig das widerspiegelt, wofür eine Marke steht. Ähnliches gilt für die Domain. Auch sie sollte merkbar sein und zur Corporate Identity passen. Im Folgenden verraten wir dir, worauf du achten solltest:
- Identischer Brand- und Domainname
Viele gehen heutzutage den einfachen Weg und verwenden den Markennamen auch als Domainnamen. Der Vorteil: Besucher:innen deiner Website müssen sich nur ein Wort bzw. eine Wortkombination merken und nicht mehrere. Außerdem wissen User so im Normalfall gleich auf den ersten Blick, was sie auf der Website erwartet. Das kann wiederum zu einer niedrigeren Absprungrate und einer höheren Verweildauer führen. Grundsätzlich ist es also empfehlenswert, wenn der Domain- und der Firmenname identisch sind oder zumindest zusammenpassen. Einzige Voraussetzung: Der gewünschte Domainname muss noch verfügbar sein. - Domainname mit Keywords
Vor einigen Jahren schossen Keyword-Domains wie Pilze aus dem Boden. Die allgemeine Annahme: Domains, die ein relevantes Keyword enthalten, hätten bessere Karten beim Google Ranking. Dahinter verbarg sich die Überlegung, dass User durch Keywords in der Domain einen direkten Bezug von der Suchintention zur Website herstellen. Google veröffentlichte jedoch vor einigen Jahren ein Update und schaut bei „Exact Match Domains“ nun genauer hin. Die Folge: Die Suchmaschine stuft solche Seiten und Domains nur dann besser ein, wenn auf ihnen wirklich relevante Inhalte zu finden sind. Nichtsdestotrotz kann es nicht nur in puncto SEO, sondern generell hilfreich sein, wenn das Haupt-Keyword oder eine Phrase, nach der deine Kundschaft sucht, im Domainnamen vorkommt. Potentielle Kundinnen und Kunden wissen so sofort, um welches Thema oder welche Branche es sich handelt. - Wenig Bindestriche, Zahlen & Umlaute
Beim Domainnamen gilt wie auch beim Firmennamen: Je kürzer desto besser. Solltest du dennoch Bindestriche benötigen, benutze nicht mehr als zwei davon. Sie wirken schnell unseriös oder veraltet. Wer sich absichern will, kauft auch die Domain-Variante ohne Bindestriche. So umgehst du die Gefahr, dass sich diese jemand anderer sichert und Aktivitäten betreibt, die das Image deiner Seite negativ beeinflusst. Vermeide außerdem Zahlen und Umlaute. - Künftige Ausrichtung bedenken
Denke bereits an die Zukunft. Bist du beispielsweise Fotograf:in und vermittelst dies deiner Kundschaft auch in der Domain, entwickelst dich aber später hin zu einer vollwertigen Werbeagentur, wäre es sinnvoller, einen neutralen Domainnamen zu wählen.
Lokal statt global
.com, .org oder ein länderspezifisches Kürzel wie .at oder .de – recht viel mehr Möglichkeiten gab es früher in puncto Domain-Endungen nicht. Seit ein paar Jahren werden hingegen vermehrt neue Top-Level-Domains (TLDs) eingeführt, um mehr Vielfalt zu gewährleisten. Welche Möglichkeiten es gibt und welche Voraussetzungen du erfüllen musst, kannst du hier nachlesen. Was ist aber nun bei Domain-Endungen wie .shop, .love oder .cafe in puncto SEO zu beachten? Laut Google nicht mehr und nicht weniger, als wie bei jeder anderen, etablierten Top-Level-Domain wie etwa der .com-Domain. Denn: Die neuen TLDs werden gleichbehandelt. Solltest du dich für so eine neue Endung entscheiden, ist vor allem wichtig, dass sie wirklich zu deinem Unternehmen passt und du damit die Erwartungshaltung deiner Kundschaft erfüllst. Als touristisches Infoportal lassen sich mit einer .info-Domain mitunter gute Klickraten erzielen, mit einer .soccer-Endung eher nicht.
Lediglich bei länderspezifischen TLDs solltest du beachten, dass eine .at-Domain in Österreich in der Regel relevanter ist, als etwa eine .cz-Domain und umgekehrt. Das heißt: Sucht ein User in Deutschland nach einem deutschen Begriff, werden ihm bevorzugt Seiten aus Deutschland, etwa mit einer DE-Domain, in den Suchergebnissen ausgespielt. Gibt ein User in Österreich dasselbe, deutsche Keyword ein, bekommt er hingegen bevorzugt Websites aus Österreich, etwa mit einer AT-Domain, angezeigt. Möchtest du Inhalte speziell auf eine bestimmte, lokale Zielgruppe ausrichten, solltest du dich daher für die korrekte länderspezifische Top-Level-Domain entscheiden.
Die Suchmaschine vergisst nicht
Ein bekannter Spruch lautet: „Das Internet vergisst nie“ und gerade Suchmaschinen wurden mit dem Ziel entwickelt, jegliche Art von Inhalt (wieder) zu finden. Im Umkehrschluss bedeutet das: Nicht nur eine positive Reputation währt lange, sondern auch eine negative. Und diese kommt auch bei der Beurteilung einer Domain zum Tragen. Wurden ältere Domains eines Users zum Beispiel abgestraft oder als Spam identifiziert, übertragt sich dieser schlechte Ruf automatisch auf weitere Domain-Registrierungen.
Qualität zahlt sich aus
Auch das Alter einer Domain kann einen positiven Einfluss auf das Suchmaschinen-Ranking haben. Vor allem dann, wenn die Website bereits seit vielen Jahren eine gleichbleibend hohe Qualität bietet. Sie suggeriert damit ein gewisses Vertrauen, wird mit einem hohen Trust-Faktor belohnt und besser bewertet.
Der richtige Domainname für die Kundschaft
Wie beim Content der Website selbst, gilt auch hier in Summe die Devise: Habe im ersten Schritt bei der Auswahl des Domainnamens und beim Texten immer einen konkreten User vor Augen und nicht die Suchmaschine. Erst im zweiten Schritt solltest du deine Auswahl in puncto SEO prüfen und verfeinern. Ein guter Domainname ist demnach so kurz wie möglich und so lange wie nötig, leicht zu merken, hebt sich von der Konkurrenz ab, passt zur Corporate Identity und zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Prüfe auch unbedingt die Markenrechte vorab, damit es später nicht zu teuren Strafen kommt.
Du bist nun bereit fürs Ideen-Sammeln für deinen Domainnamen? Hier haben wir noch weitere Tipps für dich zusammengefasst, wie du dies am besten angehst und schließlich deine Domain kaufst und deine Marke aufbauen kannst. Geht es später ans Content-Erstellen, helfen dir unsere „5 einfachen Tipps für ein besseres Ranking“ bei der Suchmaschinenoptimierung.