Frauen in der IT-Branche, Female Coders und world4you

Der typische Programmierer ist männlich – es ist nicht so ungewöhnlich, dass der erste Gedanke bei der Berufsbezeichnung des Developers in diese oder eine ähnliche Richtung geht. Wenn man kurz darüber nachdenkt, ertappt man sich dabei, dass das natürlich Unsinn ist. Nichts im Anforderungsprofil eines Developers sagt uns, dass dieser spannende Beruf nur von Männern ausgeführt werden kann. Die Initiative der Female Coders behandelt daher genau diese Thematik und bietet Frauen für den Einstieg in die IT-Branche kostenlose, praxisorientierte Anfängerkurse in der Programmierung. Das finden wir so gut, dass wir die Female Coders mit einem Sponsoring unterstützen.

Historisch gesehen sind IT-Unternehmen „Männerbuden“. Wir geben zu, auch bei world4you war der Frauenanteil über viele Jahre hinweg sehr gering. Wenige Interessentinnen bzw. Bewerberinnen führten zu einem Ungleichgewicht in der Geschlechterverteilung in den technisch orientierten Abteilungen. Das fanden wir schon immer schade.

Es ist auch nach wie vor so, dass technische Fachhochschulen mehr männliche als weibliche Studienanfänger:innen haben. Der Unterschied wird aber kleiner: vor allem bei den Praktika haben wir bemerkt, dass sich wesentlich mehr Frauen bewerben. Das hat auf ganz natürliche Weise dafür gesorgt, dass sich der Anteil unserer Mitarbeiterinnen stark erhöht hat – und das, ohne dass wir mehr tun mussten, als Bewerberinnen eine ganz normale Chance zu geben. Wir denken aber, dass diese Entwicklung noch schneller gehen kann, indem Frauen durch gezielte Maßnahmen gefördert werden, den Einstieg in dieser schönen Branche zu machen. 

Was man als Entwickler:in können muss

Wir möchten das Leben unserer Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich machen. Egal ob für unsere Kundschaft im Frontend oder unsere Kolleginnen und Kollegen im internen Backend: unsere Aufgabe ist es, unterschiedlichste Prozesse so einfach, effizient und intuitiv wie möglich zu gestalten. Und diese, wenn möglich, zu automatisieren. Dabei legen wir besonderen Wert auf sicheren und qualitativ hochwertigen Code, um die bestmöglichen Sicherheitsstandards für unsere Daten zu garantieren.

Im Development bei world4you erhoffen wir uns bei Bewerbungsgesprächen folgende Eigenschaften:

• Enthusiasmus für Clean Code und Objektorientierung
• Keine Scheu vor großen Frameworks
• Spaß und Motivation an beruflicher und persönlicher Weiterentwicklung
• Interesse, den Fortschritt von Projekten langfristig und in allen Phasen des Softwareentwicklungszyklus zu begleiten
• Flexible, eigenständige und lösungsorientierte Arbeitsweise
• Konstruktive Feedback-Kultur

Woher die Vermutung kommt, dass Technik Männersache sein muss, können wir eigentlich nur raten. Es ist uns eigentlich auch egal. Denn was eine Person im Development können muss, ist recht schnell kommuniziert: Sie muss gerne Rätsel lösen, gut kommunizieren, organisiert sein, ein gelebtes Interesse an Lösungen mitbringen, sich an Fristen halten können und dabei auch anpassungsfähig sein. Das sind Eigenschaften, die manche Menschen haben und manche nicht. Einen Geschlechterunterschied können wir hier wirklich nicht erkennen.

Warum Frauenförderung Unternehmensaufgabe ist

Jungen Statistiken zufolge fehlen der IT-Branche in Österreich mehr als 20.000 qualifizierte Fachkräfte. Das bedeutet, dass es auf Seite der Arbeitgeber:innen eine Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit gibt. Natürlich könnten wir versuchen, dem bestehenden Pool an Bewerberinnen und Bewerbern einfach mehr zu bieten: In Form von Geld, Entwicklungsmöglichkeiten, Remote Work oder Benefits – und das tun wir auch. 

Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es für Unternehmen immer schwieriger wird, die Angebote der Konkurrenz mitzutragen. Besonders junge, kleine Firmen können keine sehr großen Gehälter zahlen und auch nicht jeden Wunschbenefit bieten. Aber auch gestandene, langlebige Unternehmen freuen sich, wenn sie sich nicht fürchten müssen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach zwei, drei Jahren zur Konkurrenz gelockt werden.

Ein Lösungsansatz dafür ist, den Pool an potenziellen Bewerberinnen und Bewerber zu erhöhen – das kann man beispielsweise tun, indem man sich mit der Rolle von Geschlecht, Alter, Ethnizität und Herkunft am Arbeitsmarkt auseinandersetzt und sich dabei die empfindliche Frage stellt: Machen wir hier genug?

Genau vor diesem Hintergrund sehen wir es als zentrale Aufgabe von Unternehmen, diese Entwicklung zu fördern. Bei Initiativen wie den Female Coders haben wir gesehen, dass versucht wird, die Frauen in der IT-Branche gezielt zu fördern. Und da wir das volle Potenzial des Arbeitsmarktes ausschöpfen möchten, wollen wir als Unternehmen tätig werden und diese Art von Initiative unterstützen.

Warum Female Coders?

Zum einen geht es uns darum, als Unternehmen lokal aufzutreten und unsere Nachbarinnen sowie Nachbarn besser kennenzulernen. Die Female Coders bestehen – unter anderem – aus Mitarbeiterinnen unterschiedlicher Unternehmen der Tabakfabrik. Allein schon aus der direkten Nähe ergibt sich ein lebhaftes Interesse, sich zu vernetzen. 

Die Female Coders selbst beschreiben sich so: „Female Coders StudyGroups ist eine Gruppe für Frauen, die ihre Programmierkenntnisse erweitern oder auffrischen möchten. Wir treffen uns alle zwei Wochen, um gemeinsam Programmieren zu lernen. Du hast wenig bis gar keine Programmierkenntnisse? Kein Problem. In unseren StudyGroups kannst du dein eigenes Projekt entwickeln oder an vorbereiteten Übungen arbeiten, um Java, Python, HTML / CSS und JavaScript zu lernen. Triff dich mit anderen Frauen, die sich auch für Coden und Tech interessieren, diskutiere mit Gleichgesinnten und vor allem: habe Spaß!“

Die Initiative richtet sich an Frauen, die in die IT-Branche einsteigen wollen. Dabei geht es nicht darum, Männer auszuschließen. Viel mehr soll erreicht werden, dass ein Umfeld geschaffen wird, in dem es ganz selbstverständlich ist, dass Frauen programmieren. An diesem Ort ist die Frau keine Minderheit und auch keine Besonderheit – sie kann sich voll und ganz darauf konzentrieren, etwas Neues zu lernen. Es geht also darum, Frauen die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten, sodass sie die gleichen Chancen haben wie Männer. Nicht mehr, und nicht weniger. 

Das finden wir gut. Aus diesem Grund freut es uns besonders, dass wir diese Initiative mit einem Sponsoring unterstützen können.

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