Die Pandemie hat viele Leben verändert – nicht nur das von uns Menschen, sondern auch das unserer Haustiere. Mit Ausgehbeschränkungen, Lockdowns und dem Ausbau der Homeoffice-Möglichkeiten waren viele plötzlich den ganzen Tag für ihre Vierbeiner erreichbar. Aber mehr Erreichbarkeit bedeutet nicht gleichzeitig mehr Aufmerksamkeit. Hast du schon einmal versucht, deiner Home-Office-Katze zu erklären, dass du jetzt arbeiten musst und keine Zeit dafür hast, ihr Achtung und Liebe zu schenken? Dafür gibt es Strategien, und ein paar davon hab ich für dich zusammengefasst.
Meine Katzen: Caesar, Ultima und Mina
Jede Katze hat einen ganz eigenen Charakter, Vorlieben und Abneigungen. Wenn man ein bisschen auf sie eingeht und sich für sie die Zeit nimmt, findet man heraus, welcher Weg der beste ist und so hat auch jede meiner Katzen inzwischen wichtige Aufgaben in meinem Homeoffice-Alltag bekommen:
Caesar erinnert mich daran, dass ich genug trinken sollte während der Arbeit. Außerdem ist er auch sehr beliebt bei Online-Meetings, wenn er sich auf seine Hinterbeine setzt und in die Kamera bettelt. Zwar stiehlt er ganz gerne anderen damit die Show, aber es lockert auch gleichzeitig die Stimmung. Er ist generell ein sehr guter Meetingpartner, denn er lässt sich auch ohne Probleme hochnehmen und streicheln. Wie wir wissen: Haustiere zu streicheln reduziert nachweislich das Stresslevel.
Dann wäre da noch Ultima mit ihrem schneeweißen Fell und dem rosa Näschen und Tatzen. Sie ist die Jüngste und kümmert sich darum, dass ich nicht einfach nur den ganzen Tag vor dem PC sitze, sondern auch gelegentlich aufstehe und mich bewege. Ihre ausgeklügelte Strategie ist es, ihr Kommen laut quietschend und in allen erdenklichen Tonlagen anzukündigen. Als zusätzlichen Anreiz hält sie dabei ein Spielzeug im Maul, so etwas wie einen kleinen Schaumstoffball oder ein Stück Kordel, welches einst ein Griff einer Tragetasche war. Das Spielzeug legt sie dann direkt neben mich und ich muss es für sie (in eine bestimmte Richtung) werfen. Wenn sie der Meinung ist, dass ich noch mehr Bewegung brauche, läuft sie dem Spielzeug hinterher und bringt es mir ein Stück – aber nicht ganz – entgegen, damit wir die Prozedur wiederholen können.
Meine rötlich-braun gemusterte Katzendame Mina ist am strengsten was Bildschirmpausen betrifft. Wenn sie der Meinung ist, dass es Zeit für eine Pause ist, dann muss auch eine Pause gemacht werden. Ansonsten sieht sie sich gezwungen, meine Arbeit zu sabotieren, indem sie sich genau so auf meinem Schreibtisch wirft, dass sie wie durch Zufall noch ein paar Tasten erwischt. Wenn ich den dezenten Wink verstehe und die Pause dann nutze, um sie zu streicheln, werde ich auch mit einem gnädigen Schnurren belohnt. Um mir wertvolle Zeit am morgen zu ersparen, sucht sie aus meinem Kleiderschrank eine Auswahl an Kleidungsstücken heraus und platziert sie auf dem Boden. Darüber sind wir uns noch nicht ganz einig, aber auch hier werden wir noch eine Lösung finden. Sie ist außerdem der Meinung, man sollte auch mehr stehend arbeiten und legt sich des Öfteren demonstrativ auf den Schreibtischsessel.
Katzensichere Ablenkungsstrategien für Home-Office-Mitarbeiter:innen
Ich erlaube mir jetzt das zu tun, was kein Haustierbesitzer gerne tut: Ich erzähle dir von meinen Katzen und welche Kompromisse wir eingegangen sind, damit wir weiterhin harmonisch nebeneinander koexistieren können.
Nur, sodass du dir die Situation etwas besser vorstellen kannst: Wir befinden uns in einer ca. 80m²-Wohnung mit relativ hohen Räumen und einer dezenten Dachschräge. Die Raumhöhe wird genutzt, um den Katzen mehr Raum zum Klettern, Spielen und Schlafen zu bieten. In zwei Räumen befinden sich selbstgebaute Hängebrücken. Fast überall gibt es Katzentreppen, um ihnen den Aufstieg auf Schränke zu erleichtern, sowie zwei Sisal-Teppiche an der Wand, die sie zum Krallenschärfen und Hochklettern verwenden. Es gibt in dieser Wohnung zusätzlich eine Unmenge an bequemen Liegeflächen, dezidierten Katzenbetten und Kratzbaumflächen. Alles davon – bis auf ein paar Katzenbetten – wird auch unregelmäßig von meinen drei Norwegischen Waldkatzen verwendet. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Wohnung katzengerecht gemacht wurde und auch weiterhin stets noch zum Wohle aller Bewohner:innen optimiert wird.
Bei meinem Arbeitsplatz selbst habe ich direkt unter meinem Schreibtisch im Fußbereich ein großes flauschiges Katzenbett stehen. Über mir verläuft von einer Wand zur nächsten eine Hängebrücke (auf der auch gelegentlich eine Katze schläft), links von mir steht ein Rollcontainer mit einem bequemen Sitzkissen und rechts von mir befindet sich ein Fenster mit freiem Fensterbrett. Alles in allem wurde es genau so konzipiert, dass sich keine Katze auf die Tastatur werfen muss, um mir bei meinem Arbeitsalltag Gesellschaft zu leisten.
Diese Form der Ablenkung durch Überangebot funktioniert in den meisten Fällen. Gelegentlich benötigen sie jedoch manchmal einen Schubs in die richtige Richtung, um vom Bildschirm wegzugehen oder wenn bereits der Lieblingsplatz (meistens das Fensterbrett) von einer anderen Katze belegt ist, um eine der vielen anderen Möglichkeiten wahrzunehmen. Hilfreich ist auch die große Tischplatte des Schreibtisches. Wenn sich eine Katze doch auf die Tasten werfen will, kann ich diese (je nach Position der Katze) entweder näher zum Bildschirm schieben und mit dem Haustiger kuscheln, während ich weiterhin die Tastatur bedienen kann.
Mein grauer Kater Caesar hat zum Beispiel die Angewohnheit, von meinem Glas zu trinken. Um ihm eine Alternative zu bieten, habe ich nun immer öfters ein flaches, breites Glas mit Wasser in meiner Nähe, das ich ihm stattdessen anbieten kann. Dankend nimmt er dieses Wasser auch an und wir sind beide zufrieden. Wie beim Programmieren gibt es fast immer eine Vielzahl an Möglichkeiten, ein Problem zu lösen. So programmiere ich meine Katze.
Eine weitere Form der Ablenkung ist die “geheime” Futterschüssel, die hinter mir im unteren Bereich eines Regals steht. Diese Schüssel voller leckerem Trockenfutter hat schon manche meiner Katzen erfolgreich abgelenkt und wenn das nicht funktioniert, ist es immer gut, die Lieblingsleckerlies parat zu haben und diese dann im Notfall zu werfen.
Was sich in meiner Arbeitsrealität geändert hat
Ich denke, jeder von uns hat schon einmal ein lustiges Video gesehen, in welchem sich eine Katze auf die Tastatur oder vor den Monitor legt, um mehr Beachtung zu bekommen. Da wird das Arbeiten zur Herausforderung.
Natürlich wäre es viel einfacher, wenn ich einfach die Tür zum Arbeitszimmer schließen würde (und die sich darin befindende Katzenklappe zu sperren), als so viel Aufwand für meine Tiere zu betreiben. Aber warum sollte ich ihnen so viel Lebensraum wegnehmen? Meine Katzen sind reine Wohnungskatzen und haben nicht die Möglichkeit, nach draußen zu gehen. Da ist ein ganzes Zimmer schon fast ihre halbe Welt. Zudem weiß ich, dass sie eigentlich nur in meiner Nähe sein wollen, weil ich ihre Bezugsperson bin und was gibt es auch Schöneres, als eine Katze auf dem Schoß zu haben, die zufrieden schnurrt, während man arbeitet? Ich genieße ihre Nähe, so wie sie die meine genießen und darum gehe ich Kompromisse ein. Aber das ist es wert.
Ich erlebe diese Momente – und noch viele andere – jeden Tag. Ich habe das Glück, dass ich bei world4you als Frontend Developerin arbeiten darf und somit die Möglichkeit habe, uneingeschränkt von Zuhause aus zu arbeiten. Die richtige Work-Cat-Balance zu finden war für mich und meine flauschigen Bewohner:innen nicht immer einfach. Ich möchte aber behaupten, dass wir einen guten Weg gefunden haben, der für alle zufriedenstellend ist.
Alles in allem bin ich sehr dankbar für meine kleinen Home-Office-Helfer und wenn ich einen Tag im Büro verbringe, merke ich erst, wie sehr sie mir fehlen und wie gut mir ihre gelegentlichen Ablenkungen tun. Das Arbeiten von Zuhause wäre ohne sie wesentlich farbloser und langweiliger.
Home-Office bei world4you- 100% kompatibel
Ob mit Katze oder ohne – bei world4you haben wir in den vergangenen Jahren unser Gleitzeitmodell um mehr Flexibilität und frei einteilbare Arbeitszeiten erweitert. Dazu gehört für uns auch die laufende Weiterentwicklung unseres Home-Office-Angebots, das für uns ein ganz bedeutender Pfeiler der Mitarbeiter- sowie Mitarbeiterinnenzufriedenheit geworden ist. Wichtig ist uns dabei, dass unsere Kolleginnen und Kollegen die Zeit, in der sie von Zuhause oder im Büro arbeiten, gut einteilen können.
Wenn du auch Interesse daran hast, deinen Arbeitstag bestmöglich an deine Lebensrealität anzupassen, sind wir vielleicht genau der richtige Arbeitgeber für dich! Unsere Job-Ausschreibungen haben wir hier für dich zusammengefasst – werfe einen Blick darauf!
Work-Cat Balance klingt fantastisch👍
Man sollte nachforschen um wieviel Prozent pro Katze die Effizients von MitarbeiterInnen gesteigert werden kann 👍
Toller Artikel. Super, dass Home-Office so unproblematisch möglich ist. Und drei Katzen sind da eine echte Bereicherung!
Ich habe meine Firma daheim – also auch Dauer-Homeoffice und zwei Stubentigerinnen, die zwar raus dürfen aber nicht mit Klappe. Das heißt rein-raus-rein-raus-rein-raus… und das mal 2 erhöht die Sicherheit nicht an gestauten Venen zu leiden. Sehr amüsanter Artikel – danke dafür!
Das kommt einigen unserer Kollegen auch bekannt vor – vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast!
Liebe Grüße, Melanie von World4You