Wie du Mission und Vision Statements entwickelst und welche Vorteile diese bringen

Mission und Vision sollten einen zentralen Punkt deines Unternehmensleitbildes bilden, egal ob du ein Unternehmen neu gründest oder dein Unternehmen bereits am Markt etabliert ist. 

💡Das Unternehmensleitbild fasst die Ziele, das Selbstbild, die Werte sowie die Regeln des Unternehmens zusammen. Darin wird geregelt, wie sich alle Personen im Unternehmen bei allen Handlungen orientieren sollen. 

Natürlich ist es sinnvoll, diese Statements von vornherein zu definieren, denn besonders im Rahmen der Unternehmensgründung und der Erstellung des Businessplans, etc. haben sie eine wichtige Funktion. Sie vermitteln, welchen Zweck das Unternehmen erfüllt und welche Ziele in der Zukunft erreicht werden sollten. 

Du bist Neugründer:in und benötigen noch ein paar Tipps?
Wir haben für dich drei weitere interessante Blogartikel zur Unternehmensgründung:
Der erste Schritt in die Selbstständigkeit: Dein Businessplan >
5 Schritte, um ein Unternehmen zu gründen >
In 4 Schritten eine Geschäftsidee finden >

Doch welches Statement sagt was aus und wo liegt genau der Unterschied? Das und eine Anleitung zu deinen Statements haben wir für dich zusammengefasst.

Mission Statement vs. Vision Statement

Oft wird beides als gleich verstanden oder miteinander verschmolzen. Letzteres solltest du nicht tun, denn beide Statements definieren völlig unterschiedliche Dinge und haben schließlich andere Funktionen. Die Mission beschreibt WAS IST und die Vision beschreibt WAS KOMMT

Das Mission Statement gibt Aufschluss darüber, was dein Unternehmen gerade macht und warum es überhaupt existiert. Hier ist allerdings wieder zu beachten, dass man die Mission nicht mit dem Slogan verwechselt. Die Mission ist kein Marketingslogan, sondern eine Tatsache. Ein Mission Statement kann folgendes sein: “Ich bin Content Creator bei einem mittelständischen, österreichischen Unternehmen.”. 

Ein Vision Statement beschreibt allerdings, welchen Weg du mit deinem Unternehmen einschlagen möchtest, also was in der Zukunft erreicht werden kann beziehungsweise soll. Hier gehört aber ein klarer Unterschied zu unternehmerischen Ziele gezogen. Eine Vision ist nicht “Im Jahr 2023 soll sich der Umsatz um xy% erhöhen.”, sondern eher die Antwort auf die Frage “Was willst du in fünf oder zehn Jahren machen oder erreicht haben?“. Eine Vision, ist zum Beispiel: “Ich möchte später gerne eine Führungsposition übernehmen, in der ich mein Team leite und unterstütze.“. 

In den folgenden Absätzen erklären wir, wie du für dein Unternehmen eine Mission und Vision entwickelst. Zuvor solltest du folgende Fragen für dein Unternehmen beantworten:

  • Was macht mein Unternehmen aus?
  • Warum gibt es mein Unternehmen?
  • Was möchte ich in den nächsten paar Jahren erreichen?
  • In welche Richtung soll sich mein Unternehmen in Zukunft entwickeln?

Damit sollte sich der Daseinszweck deines Unternehmens herauskristallisieren. Manche Antworten scheinen für dich offensichtlich. Beantworte dennoch die Fragen, und zwar so, als würdest du spontan von jemandem gefragt werden, der keine Ahnung hat. Es reichen hier kurze Antworten, die aber vollständig sind. 

Der Weg zum Mission Statement

Dass das Mission Statement kein Marketingslogan sein soll, sondern das Unternehmen, dessen Geschäfte und Umsetzung beschreiben soll, haben wir bereits erwähnt. Dies kann ich in einen Satz verpacken, aber auch in ein oder zwei Absätze. Mehrere Absätze werden benötigt, wenn du die Kundschaft, die Mitarbeiter:innen und das Gemeinwesen einbeziehen möchtest. 

Checkliste mit Person zum Missions Statement

Schritt 1 – Erstellung der Basis

Als Start in die Entwicklung hilft es folgende Fragen zu beantworten, um eine Basis zur Weiterarbeit zu haben:

  1. Was bietet dein Unternehmen deiner Kundschaft, also warum gibt es das Unternehmen überhaupt?
  2. Wem dient dein Unternehmen, wer ist die Zielgruppe?
  3. Wodurch zeichnet sich dein Unternehmen aus und was unterscheidet es vom Mitbewerb? 

Da bei der Erstellung deiner Antworten vielleicht Beispielantworten helfen, habe ich diese Fragen in Sicht von world4you beispielhaft beantwortet:

  1. Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden unter anderem ein Zuhause für ihre Website, optimierte Webhosting-Pakete und eine Vielzahl an Top-Level-Domains.
  2. Unsere Kundschaft besteht vor allem aus Einzelpersonen und kleine bis mittelgroße Unternehmen.
  3. Unsere angebotenen Webhosting-Pakete sind für diverse Anforderungen optimiert und aus unserem großen Domainangebot können unsere Kundinnen und Kunden ihrer Website einzigartige und kreative Domainnamen geben.

Schritt 2 – Führe deine Antworten zusammen 

Dank Schritt 1 stehen die Grundbestandteile deiner Mission. Damit dein Mission Statement etwas harmonischer wird, solltest du nun daran arbeiten, dass die drei Antworten ein zusammengesetztes Ganzes bilden. Dafür musst du gegebenenfalls Teile umrangieren und umformulieren, andere Worte ausprobieren und vielleicht auch Satzteile komplett ändern.

Du musst nicht bei der ersten Version bleiben. Sieh diesen Schritt als Trial-and-Error-Prozess. Je mehr Varianten du ausprobierst, desto größer ist deine Auswahl. Vergiss dabei aber nicht, dass je mehr Auswahlmöglichkeiten du hast, desto schwieriger wird es, sich für eine zu entscheiden. Das führt mich auch schon zum nächsten Entwicklungsschritt. 

Schritt 3 – Die Qual der Wahl

Das Mission Statement befasst sich mit dem ganzen Unternehmen, daher soll sich auch die gesamte Umgebung damit identifizieren können. Jetzt, wo du einige Varianten und Ideen alleine oder in Kleingruppen ausgearbeitet hast, ist es wichtig, Feedback einzuholen. Sammle andere Ansichten, Meinungen und Inputs durch formelle Umfragen, Fokusgruppen oder Einzelgespräche. Lass dir dafür am besten folgende Fragen beantworten:

  • Welches Statement ist besonders ansprechend und gefällt dir am besten? 
  • Welches Statement passt am wenigsten?
  • Gibt es etwas, was in diesen Mission-Versionen fehlt oder zu wenig hervorkommt? 
  • Gibt es weitere Ideen für Mission Statements?

Frag auch immer nach, warum die Person gegenüber so denkt. Das hilft bei der weiteren Überarbeitung. Bei der weiteren Bearbeitung ist es wichtig, dass du alle Inputs mitnimmst und diese überdenkst. Oft vergisst man selbst wichtige Punkte, vor allem wenn man lange an einer Sache arbeitet. Um das zu verhindern, sind solche Feedbackschleifen notwendig. 

Lass dich auch nicht davon abschrecken, dass nach einer weiteren Feedbackrunde wieder andere Inputs von den Befragten kommen. Oft handelt es sich um einen längeren Prozess, bis du das perfekte finale Mission Statement für dein Unternehmen entwickelt hast. Die Mission begleitet dein Unternehmen einige Jahre und sollte auch dementsprechend passen. 

Der Weg zum Vision Statement

Welchen Weg dein Unternehmen in Zukunft einschlagen soll, beschreibt die Vision. Zentrale Fragestellungen sind hier “Was kommt?” oder “Was möchtest du gerne in fünf oder zehn Jahren erreicht haben?”. Für ein Vision Statement musst du also nicht in die Zukunft sehen können. Wenn du in der Zukunft sehen könntest, erübrigt sich ein Vision Statement, denn du wüsstest ja genau, was kommt. An dieser Stelle würde ich dir raten, dich damit selbstständig zu machen. 😉 Aber wenn du ein ganz normaler Mensch bist, ist das Vision Statement schon recht hilfreich für dein Unternehmen, auch wenn die Entwicklung etwas knifflig sein kann. 

Vorhin erwähnten wir bereits, dass eine Vision keine unternehmerischen Ziele beinhalten soll, hier gehört aber noch erwähnt, dass sehr wohl allgemeine Ziele für dein Unternehmen in der Vision Platz haben. Wenn du dich in fünf Jahren in einer Führungsposition siehst, ist das auch ein Ziel von dir, oder nicht?

Checkliste mit Person zum Visions Statement

Schritt 1 – Finde deinen Mehrwert

Zu Beginn musst du zuerst den Mehrwert deines Unternehmens herausfiltern. Folgende Fragen könnten dir dabei etwas auf die Sprünge helfen:

  • Warum ist dein Produkt/deine Dienstleistung wichtig?
  • Was können Menschen damit erreichen?
  • Wie verbessert dein Produkt/deine Dienstleistung das Leben der Kundschaft, Mitarbeiter:innen, Gesellschafter:innen und das von dir selbst?

Du brauchst hier auch keine Scheu vor “zu” großen Zielen zu haben. Denke gerne groß, betrachte dein Unternehmen sowie dein Umfeld und frage dich “Welchen Zweck verfolgt mein Unternehmen eigentlich?“.  Nicht das Endergebnis, also nicht dein Produkt oder deine Dienstleistung ist der Zweck, sondern was die Nutzer:innen von deinem Produkt/deiner Dienstleistung haben. 

Schritt 2 – Der Zeitpunkt, an dem du es geschafft hast

Als nächsten Schritt solltest du dir den Moment vorstellen, an dem du weißt, dass dein Unternehmen es geschafft hat. Woran kannst du messen, dass dein Unternehmen nun erfolgreich ist? Was definierst du in fünf bis zehn Jahren als Erfolg? Möchtest du vielleicht, dass deine Kundinnen und Kunden das Gefühl haben, dass ihre Daten und ihre Website in sicheren Händen liegen? Möchtest du es schaffen, dass deine Mitarbeiter:innen gerne bei dir arbeiten und dabei auch noch effektiv arbeiten?

Auch hier darfst du deine Träume und deine Wünsche einfach drauflos aufschreiben. Bleibe dennoch zumindest annähernd an der Realität, damit du damit dann auch weiter arbeiten kannst. 

Schritt 3 – Fasse zusammen

Ähnlich wie bei dem Mission Statement kannst du hier deine verschiedenen Ideen und Formulierungen miteinander zusammenfügen und kombinieren. 

Auch hier ist es von Vorteil, wenn du dir verschiedene Meinungen dazu einholst. Du solltest dir genauso wie beim Mission Statement genügend Zeit nehmen und solange am Statement arbeiten, bis du und dein Unternehmen wirklich zufrieden mit dem Ergebnis sind.

Das Ergebnis soll ein Vision Statement sein, das deine Ziele für die Zukunft deines Unternehmens zusammenfasst und am besten auch noch motiviert

Warum dieser Aufwand überhaupt?

Mission und Vision Statements zu entwickeln, ist keine Aufgabe, die man nebenbei schnell mal macht. Die Entwicklung kann zeit- sowie ressourcenaufwendig sein, auch die Führung des Unternehmens in Anbetracht dieser Statements ist aufwändig. Hier sind 5 Punkte, die die Vorteile davon nochmal hervorheben:

Person mit Fragezeichen-Icon

Klarheit und Fokussierung:
Mission und Vision können dazu beitragen, die Ziele und die Richtung des Unternehmens klar darzustellen. Sie dienen als Leitfaden, um sicherzustellen, dass das Unternehmen in die richtige Richtung geht und sich nicht von seinen Zielen abbringen lässt. Des Weiteren erinnern diese Statements an die Kernkompetenzen des Unternehmens. So können Ressourcen effektiv eingesetzt werden.

Motivation:
Du kannst Mitarbeiter:innen motivieren und dabei helfen, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren

Bindung von Kundinnen und Kunden:
Durch das Mission und Vision Statement können Kundinnen und Kunden das Unternehmen besser verstehen. Das kann dazu führen, dass die Kundschaft dem Unternehmen und dessen Produkten treu bleiben und weiterempfehlen.

Reputation:
Mission und Vision Statements tragen dazu bei, dass das Unternehmen eine positive Reputation aufbaut und sich von der Konkurrenz abhebt. Sie können auch dazu führen, dass das Unternehmen als vertrauenswürdig und glaubwürdig wahrgenommen wird.

Markenbildung:
Das Unternehmen kann sich mit einer Mission und Vision zu einer starken Marke aufbauen und sich so in der Öffentlichkeit positionieren. Wie ein Slogan vermitteln diese Statements eine klare und einprägsame Botschaft, die von der Zielgruppe verstanden wird. 

Erzähl von deinen Mission- und Vision-Statements im Onboarding-Prozess und erinnere deine Mitarbeiter:innen bei Projekt-Starts, Brainstorming, Suche nach Problemlösungen oder jeder wichtigen Entscheidung daran. Sie sollten für die Art und Weise, wie du Geschäfte machst, von grundlegender Bedeutung sein.

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