Im zweiten Teil der E-Mail-Marketing-Reihe haben wir uns mit der Umsetzung von Newsletter-Kampagnen beschäftigt. Der Content deiner Kampagnen steht nun bereit und du hast alle Inhalte auch optisch ansprechend und gut verständlich in deinem E-Mail-Marketing-Tool eingearbeitet. Jetzt ist es an der Zeit, deine Message nach außen zu tragen und die Bindung zu deinen Leserinnen und Lesern aktiv zu stärken. Worauf du beim Versand achten musst und was du aus den Statistiken lernen kannst, zeigen wir dir heute im letzten Beitrag dieser Reihe.
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Versandfrequenz
Die Versandfrequenz spielt eine wichtige Rolle im E-Mail-Marketing. Vermeide es, deine Leser:innen mit E-Mails zu überfluten. Das führt zu höheren Abmeldezahlen und genervten Kundinnen und Kunden. Die Zeiten, in denen Newsletter wie Flugblätter an riesige Listen mit Empfangenden und mehrmals wöchentlich versendet wurden, sind vorbei. Es geht darum, hochwertigen Content an die richtige Zielgruppe zu bringen, um die Beziehung zur Kundschaft zu stärken. Vermeide also, deine Abonnierenden mit inhaltslosen E-Mails zu bombardieren.
Sende nur Newsletter, in denen du auch wirklich etwas zu sagen hast und achte bei wiederkehrenden Newsletter-Formaten darauf, die Sendeabstände nicht zu kurz zu gestalten. Idealerweise kann dein:e Newsletter-Abonnent:in bereits bei der Anmeldung selbst entscheiden, wie viele E-Mails sie oder er pro Monat bekommen möchte.
Wenn du, wie wir bei world4you, ein Team an Mitarbeitenden im Content-Bereich hast und ein Kampagnenplan existiert, kannst du deine Versandfrequenz daran anpassen. So haben wir uns dafür entschieden, parallel zu unseren 2-wöchigen Themen-Kampagnen jeweils einen Newsletter zu senden.
Die Empfehlung liegt zwischen 2 Newslettern pro Woche bis hin zu einer 2-wöchentlichen Versandfrequenz.
Wichtig ist, dass du die festgelegte Frequenz beibehältst und konstant Newsletter aussendest. Treue Leser:innen werden sich merken, wann deine nächste Nachricht in ihren Postfächern landet und sich vielleicht sogar schon mit einer Tasse Kaffee oder Tee vorbereiten, um eine kleine Pause zu genießen.
Versandzeitpunkt
Eins vorweg: Es gibt keine magische Versandzeit, die die Öffnungs- und Klickrate deines Newsletters in die Höhe schießen lässt. Aber wenn du dir etwas Recherche-Zeit nimmst, um deine Zielgruppe kennenzulernen und einen Versandplan festzulegen, wird das den Erfolg deines E-Mail-Marketings positiv beeinflussen.
Der beste Zeitpunkt um Newsletter zu versenden hängt nämlich von deiner Zielgruppe ab.
In einigen Auswertungen hat sich für die Business-Kommunikation in Österreich folgendes Muster bewiesen:
Gute Öffnungs- und Klickraten werden eher im Zeitraum von Dienstag bis Donnerstag erreicht. Hier sind speziell die Uhrzeiten interessant. Die meisten Leser:innen sind in der Zeit von 08 bis 10 Uhr morgens und 15 bis 16 Uhr nachmittags aktiv. Die Nachmittagszeit ist jedoch attraktiver, da am Morgen viele geschäftliche E-Mails bearbeitet werden und dein Newsletter leichter übersehen werden kann.
Studentinnen und Studenten, Care-Arbeiter:innen oder Pensionierte folgen wiederum einem anderen Muster. Eine genaue Analyse deiner Zielgruppe hilft dir dabei den perfekten Versandzeitpunkt zu finden. Überlege also zuerst “Wen will ich ansprechen?”. Im zweiten Schritt recherchierst du, wann deine Zielgruppe am aktivsten ist. Für world4you sieht das zum Beispiel so aus:
Unsere Zielgruppe ist natürlich breit gefächert. Unsere Kundinnen und Kunden sind sowohl Privatpersonen und Vereine, aber auch kleine bis mittelgroße Unternehmen oder sogar Agenturen. Jedoch haben die meisten Kundinnen und Kunden einen Business-Hintergrund. Dadurch ist für uns die oben beschriebene Analyse der Business-Kommunikation in Österreich sehr interessant. Zusätzlich haben wir über unseren Social-Media-Auftritt schon Erfahrung zur Aktivität unserer Follower gesammelt.
Für den Start unseres E-Mail-Marketings haben wir uns, wie oben beschrieben, für eine 2-wöchentliche Versandfrequenz entschieden. Die ersten Newsletter senden wir also am besten an einem Dienstagnachmittag. Es ist jedoch wichtig, die Ergebnisse genau zu beobachten. Fixiere dich nicht auf einen Versandtag und eine bestimmte Uhrzeit, sondern probiere Verschiedenes aus.
Variiere zuerst die Versandtage und Uhrzeiten über einen längeren Zeitraum und dokumentiere, welche Ergebnisse du erreichst. So findest du den für dich idealen Versandzeitpunkt. Danach empfehlen wir, an einem Versandzeitpunkt festzuhalten. Wie schon in der Versandfrequenz erwähnt, werden sich deine treuesten Leser:innen an einen Rhythmus gewöhnen und schon gespannt auf deinen nächsten Newsletter warten.
Die Messbarkeit bei einem Newsletter ist einer der großen Pluspunkte des E-Mail-Marketings und ein starkes Unterscheidungsmerkmal zur Print-Werbung. Wenn du nun also nach ausgiebiger Vorbereitungszeit in dem von dir gewählten E-Mail-Marketing-Tool einen Newsletter erstellt und an deinen Adressverteiler gesendet hast, wirf nach dem Versand einen genauen Blick auf die Auswertungen deines Newsletters.
Zustell- und Bouncerate
Zuerst siehst du anhand der Zustellrate genau, wie sauber deine Liste an Empfängerinnen und Empfängern ist. Die Zustellrate gibt an, wie viele Abonnierende dein E-Mail tatsächlich erhalten haben. Sie sollte sehr hoch sein, da deine Empfänger:innen zuvor zumindest ein Opt-in-Verfahren zur Anmeldung gemacht haben.
Die Bouncerate wiederum zeigt dir an, wie viel Prozent der verschickten E-Mails nicht zugestellt werden konnten. Ein Bounce passiert zum Beispiel dann, wenn eine E-Mail-Adresse in der Liste nicht mehr existiert oder falsch ist. Aber auch, wenn das Postfach der Empfängerin oder des Empfängers voll ist und keine neuen E-Mails empfangen werden können.
Halte deine Liste an Empfängerinnen und Empfängern immer aktuell und lösche nicht erreichbare Adressen. So erhöhst du deine Zustellrate und hältst die Bouncerate niedrig.
Öffnungs- und Klickrate
Die Öffnungsrate zeigt dir an, wie viele Empfänger:innen den Newsletter im Postfach geöffnet haben. Die Klickrate zeigt wiederum, wie viele von den Personen, die geöffnet haben, auch etwas im Newsletter angeklickt haben. In guten E-Mail-Marketing-Tools sieht man detailliert, welche Links wie oft geklickt wurden. Du kannst so herausfinden, welche Themen dein Publikum besonders interessieren.
Sollte deine Öffnungsrate eher niedrig sein, probiere verschiedene Betreffe aus. Einige Newsletter-Tools bieten sogar ein Betreff A/B-Testing an. Du wählst 2 Betreffe aus und jeweils 50% der Empfangenden erhalten einen davon. So kannst du die Ergebnisse direkt gegenüberstellen. Ein kleiner Tipp: Ein Emoji im Betreff kann Wunder wirken.
Auch bei der Klickrate bieten sich A/B-Testings an. So kannst du Buttons und Links an verschiedenen Stellen im E-Mail platzieren und in den Auswertungen sehen, an welcher Position diese am besten performen.
Mobile Zugriffe
Wirf außerdem einen Blick auf mobile Zugriffe. Viele E-Mails werden am Smartphone geöffnet und es zahlt sich aus, beim Design und Inhalt auf Responsivität zu setzen. Es lohnt sich zu wissen, wie viele deiner Leser:innen E-Mails am Handy checken, um einzuschätzen, wie weit du die mobile Optimierung priorisieren solltest.
Conversionrate
Auch bei einer von dir festgelegten Conversionrate gibt es Möglichkeiten, diese zu prüfen. Du kannst zum Beispiel auswerten, wie viele Abonnentinnen und Abonnenten tatsächlich Teil der Kundschaft werden, wie viele Produkte und Dienstleistungen gekauft werden oder ob es Anmeldungen zu einem Event gibt. Das Bauen einer Schnittstelle zwischen deinen Systemen und dem E-Mail-Marketing-Tool macht noch weitere Informationen zu Umsatz und Conversionrate zugänglich. Die Conversionrate zu erhöhen kann oft etwas schwierig sein. Rabattcodes und zielgruppengenaue Angebote können dabei helfen.
Abmelderate
Zum Schluss kannst du noch einen Blick auf die Abmelderate werfen. Wie der Name bereits verrät, geht es hier um die Abmeldungen vom Newsletter und wir möchten diese Zahl natürlich so niedrig wie möglich halten. Neben den Inhalten und Angeboten, die in Kampagnen verarbeitet werden, liegt es oft auch an einer zu hohen oder zu niedrigen Versandfrequenz, wenn Abonnentinnen und Abonnenten sich abmelden.
Wenn möglich, kannst du im Abmelde-Prozess einen kurzen Fragebogen oder ein Feedback-Formular nutzen, um herauszufinden, wieso dein Abonnent sich von deinem Newsletter abmeldet.
Im E-Mail-Marketing fällt es uns leicht, im Rahmen der Corporate Identity, flexibel zu bleiben. Passe also verschiedene Punkte an und reagiere auf Änderungen in deinen Statistiken – das ist, wie bereits erwähnt, eine der großen Stärken von digitalen Kampagnen. Achte dabei jedoch stets darauf, als Firma erkennbar zu bleiben. Zu viele Änderungen könnten Abonnentinnen und Abonnenten verwirren.
An der Ziellinie!
Damit sind wir an der Ziellinie angelangt. In den letzten Wochen hast du dich mit der Recherche von Newsletter-Tools befasst, vielleicht hast du dich sogar schon für einen Anbietenden entschieden? Über die rechtlichen Vorgaben weißt du nun Bescheid und du weißt, wie viel ein eigenes Publikum wert ist.
Nach dem Erstellen deiner eigenen Kampagne und dem Aufbau eigener Newsletter, bei dem dir eventuell unsere Tipps zu Content und Design weiterhelfen konnten, hast du nun auch noch das nötige Wissen zum Abschluss deines Projektes. Mit den neu gewonnen Informationen legst du den perfekten Versandzeitpunkt fest und kannst nach dem Versand von den Auswertungen deiner Kampagnen lernen.
Behalte dabei aber immer im Hinterkopf, dass es darum geht, eine Beziehung mit deinen Abonnentinnen und Abonnenten aufzubauen und diese an dein Unternehmen zu binden. Erstelle persönliche E-Mails mit qualitativ hochwertigem Content und sende diesen an die richtige Zielgruppe – so wird dein E-Mail-Marketing erfolgreich. Traue dich auch einmal deine Strategie an spontane Ereignisse anzupassen.
Du bist jetzt bestens über E-Mail-Marketing informiert und vielleicht hast du sogar schon laufend an deinem Projekt gearbeitet. Wir wünschen dir dabei ganz viel Spaß und Erfolg!