Erinnerst du dich noch an die wilden Tage des Internets, als Websites mit blinkenden Textanzeigen und Auto-Play-Musik gefüllt waren? Wir haben tief in unserer Web-Nostalgie nachgebohrt und uns gefragt: Was wurde eigentlich aus diesen vergessenen Webelementen, die einst das Web definiert haben, heute jedoch in Vergessenheit geraten sind?
Lass uns gemeinsam einen Blick zurückwerfen und uns in die späten 90er und frühen 2000er Jahre versetzen, als verschiebbare Frames und animierte GIFs die coolsten Dinge im Internet waren. Wir stöbern durch die Web-Nostalgie und fragen uns, was mit diesen Elementen passiert ist. Sind sie von modernen Trends überholt worden oder haben sie sich in neue, subtilere Formen verwandelt?
Gemeinsam begeben wir uns auf eine Reise durch die Ära der bunten Links, Flash-Animationen und der guten alten Meta-Tags mit einer langen Liste von Keywords. Wie haben sich diese Features in der dynamischen Webwelt von heute verändert? Welche haben sich still und heimlich verabschiedet, und welche haben sich in etwas Neues verwandelt? In diesem Artikel schauen wir uns genau das an.
Flash-Animationen
Flash war einst die Königin der Internetanimationen. Websites waren voll von schillernden Flash-Intros und interaktiven Animationen. Aber mit der Entwicklung von HTML5 und den damit verbundenen Möglichkeiten für multimediale Inhalte hat Flash seine Dominanz verloren. Adobe hat sogar die Unterstützung eingestellt, und die meisten Browser blockieren Flash-Inhalte mittlerweile aus Sicherheitsgründen.
GIF-Overload
GIFs sind derzeit von keiner Kommunikation mehr wegzudenken. Was viele aber nicht wissen: die Verwendung von animierten GIFs war bereits in der frühen Internetära schon gängig. Jede Website schien mindestens einen animierten GIF-Hintergrund oder blinkende GIF-Elemente zu haben. Heute sind GIFs eher für kurze Animationen und Memes bekannt. Die Ära der überladenen, langsamen GIF-Websites ist jedoch längst vorbei.
Hit Counters
Jede Website hatte einst stolz einen sichtbaren Hit Counter, der die Anzahl der Besucher:innen anzeigte. Ein weiteres kurioses Relikt vergangener Tage waren die Zähler, die direkt im Favicon der Website integriert waren. Diese winzigen Zähler zeigten die Anzahl der Besucher:innen direkt im Tab an, sofern der Browser überhaupt schon Tabs hatte.
Die Idee war, zu zeigen, wie populär die eigene Website ist. Mit der Entwicklung von fortschrittlicheren Analysetools sind Hit Counter inzwischen obsolet geworden. Heute werden detaillierte Analysen und Statistiken verwendet, um den Erfolg einer Website zu messen. So ganz ersetzt das aber natürlich die Möglichkeit, die eigenen 5.000 Besucher:innen seit 1999 zur Schau zu stellen, aber nicht. 😉
Gästebücher
“Coole Website hast du da! Liebe Grüße, dein Freund Andreas” – früher war es üblich, dass Websites ein Gästebuch hatten, in dem Besucher:innen Kommentare hinterlassen konnten. Wenig ging über den kleinen Extra-Herzschlag, den man machte, wenn sich eine weitere, neue Person auf der eigenen Website verewigt hatte.
Social-Media-Plattformen haben diese Funktion weitgehend ersetzt, da Interaktionen nun in Echtzeit und auf Plattformen wie Facebook oder Instagram stattfinden.
Verschiebbare Frames
Erinnerst du dich an die Zeiten, als Websites mit verschiebbaren Frames gestaltet wurden? Damals konnte man mit einem einzigen Klick die Website in verschiedene Bereiche aufteilen und Inhalte frei verschieben. Diese Technik war in den späten 90ern weit verbreitet. Heutzutage sind sie in der Webentwicklung kaum noch zu finden. Moderne Designansätze setzen eher auf responsives Design und flexibles Layout.
Marquee-Elemente, blinkende Texte und Regenbogenfarben
Es war einmal eine Zeit, in der Websites vor bunten, blinkenden Texten und Regenbogenfarben strotzten. Die Möglichkeit, Text in grellen Farben und mit Blinkanimationen zu gestalten, war damals sehr verlockend. Erinnerst du dich an die sich horizontal bewegenden Texte, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollten? Die <marquee>-Elemente waren in den Anfängen des Webdesigns sehr beliebt.
Moderne Designprinzipien bevorzugen jedoch eine zurückhaltendere Farbpalette und weniger Ablenkung, um eine bessere User Experience zu gewährleisten. Dadurch wurden blinkende Texte und grelle Farben aufgrund ihrer oft als störend empfundenen Ablenkung und der Unvereinbarkeit mit modernen Designstandards weitgehend aufgegeben.
Websites nutzten außerdem häufig oft scrollende Textbalken, um aktuelle Nachrichten, Angebote oder Mitteilungen hervorzuheben. Heutzutage sind solche Laufbänder aufgrund der Kombination von Social-Media-Feeds und dynamischen Website-Inhalten seltener geworden.
Auto-Play Musik und Soundeffekte
Es gab eine Zeit, in der viele Websites ihre Besucher:innen mit Auto-Play-Musik begrüßten oder Soundeffekte beim Navigieren abspielten. Da konnte es schon vorkommen, dass es einen wenige Sekunden nach Besuchen der Website – sobald die Musikdatei fertig heruntergeladen wurde – ganz schön erschreckte.
Diese Praxis, die oft mehr irritierte als begeisterte, hat sich mit den Jahren geändert. Moderne Websites setzen eher auf Stummschaltung als Standard, um die Userfreundlichkeit zu verbessern.
3D-Animationen und Skeuomorphismus
In den 90er Jahren und frühen 2000ern waren Websites oft mit aufwendigen 3D-Animationen und skeuomorphistischem Design gefüllt: Gästebücher wurden tatsächlich als Bücher dargestellt, Speisekarten als ebensolche und eine Mailbox war oft tatsächlich ein Briefkasten. Die Web-Nostalgie steigt.
Schatten, Gradients und realitätsnahe Texturen sollten die Benutzererfahrung verbessern. Mit dem Aufkommen von Flat Design und minimalen Schnittstellen haben sich diese überladenen visuellen Elemente jedoch zurückgezogen.
Web Rings
Web Rings waren eine Art von Vernetzungssystem, bei dem Websites thematisch miteinander verknüpft waren, und Besucher:innen konnten durch verschiedene Websites “in einem Ring” navigieren. Dadurch konnte man sich durch mehrere Websites bewegen, die derselben Thematik folgten.
Diese Art der Vernetzung wurde durch moderne Suchmaschinen und soziale Medien abgelöst, die eine einfachere und effektivere Möglichkeit bieten, ähnliche Websites zu entdecken.
„Under Construction“ GIFs
Coming soon – meine Website. Früher war es üblich, dass Websites im Aufbau einen „Under Construction“ GIF zeigten – oft begleitet von einem animierten Bauarbeiter, der emsig an der Seite „baute“ – ein ganz wesentlicher Baustein der Web-Nostalgie.
Heutzutage gibt es selten dedizierte „Under Construction“-Seiten, da Websites kontinuierlich aktualisiert werden und im Hintergrund arbeiten, ohne dass es notwendig ist, den Baufortschritt anzuzeigen.
Pop-Up-Fenster ohne Zurück-Button & Namensabfragen
Pop-up-Fenster waren einst weit verbreitet, um zusätzliche Informationen oder Anzeigen anzuzeigen. Viele von ihnen erschienen ohne Zurück-Button oder waren schwer zu schließen, was oft zu Frustration führte. Moderne Browserblocker und verbesserte User Experiences haben dazu geführt, dass Pop-ups effizienter und userfreundlicher gestaltet werden.
Link-Animationen und Mauszeiger-Effekte
Frühere Websites enthielten oft auffällige Link-Animationen und Mauszeiger-Effekte, die beim Überfahren von Links für visuelle Aufmerksamkeit sorgten. Eine Zeit lang waren Mouse Trail Effekte beliebt – dabei hinterließ die Maus einen sichtbaren Pfad oder animierte Effekte auf der Webseite.
Heutzutage werden solche Effekte eher sparsam eingesetzt, um eine sauberere Oberfläche zu gewährleisten und unnötige Ablenkungen zu vermeiden.
„Click to Enter“ Splash Pages
Viele Websites begrüßten die Besucher mit einer „Click to Enter“ Splash Page. Eine solche Introseite zeigte kaum Text, sondern eher visuelle Elemente wie animierte Grafiken oder Bilder.
Obwohl das Konzept vereinzelt auch heute noch angewandt wird, werden Splash Pages heute eher als unnötige Barriere auf dem Web zum eigentlichen Inhalt gesehen – immerhin ist es ein Klick mehr zum Ziel. Mit der Priorisierung von Userfreundlichkeit und Suchmaschinenoptimierung sind solche Einstiegsseiten weitgehend verschwunden.
“Best Viewed in Internet Explorer and 800×600”
Es war üblich, dass Websites im Header oder Footer den Hinweis „Best Viewed in Internet Explorer“ oder einem anderen spezifischen Browser enthielten. Mit der zunehmenden Standardisierung von Webstandards und der Popularität alternativ aufkommender Browser wie Chrome und Firefox starb diese Praxis dann aus.
Früher, als die Monitorauflösungen begrenzter waren, gaben manche Websites außerdem explizite Anweisungen wie „View in 800×600“ oder ähnliches. Heute passen sich die meisten Websites dynamisch an verschiedene Bildschirmgrößen an, und solche Hinweise sind obsolet geworden.
Meta-Tags & Keyword-Listen
Früher waren Meta-Tags mit einer Liste von Keywords ein wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung. Websites versuchten, ihre Sichtbarkeit zu verbessern, indem sie eine Vielzahl von Schlüsselwörtern in den Meta-Tags platzierten. Teilweise wurde weißer Text auf eine Website verpackt, der ganz viele Keywords beinhaltete, um der Suchmaschine (oft sogar fälschlicherweise) zu zeigen, wie viele relevante Inhalte auf der Website zu finden waren. Diese Strategie wird mittlerweile den Suchmaschinen sogar bestraft, indem sie diese Seiten eher ignorieren oder nach hinten reihen.
Die Suchmaschinen legen heute mehr Wert auf qualitativ hochwertigen Inhalt und relevante Backlinks. Meta-Description, Title-Tag & Co. haben aber auch heute noch ihre Wichtigkeit.
Mehr Web-Nostalgie. Fällt dir etwas ein?
In dieser Liste haben wir versucht, die 15 stärksten unserer Erinnerungen zusammenzufassen. Aber natürlich gibt es noch viele weitere Internetperlen der Web-Nostalgie, die wir in unserem Beitrag unabsichtlich ignoriert haben.
Fehlt dir in dieser Liste etwas? Woran erinnerst du dich gerne oder mit einem Schmunzeln zurück? Gibt es etwas, von dem du glaubst, dass es bald der Vergangenheit angehört oder angehören sollte?
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